Der Beton ist eine der bedeutendsten Erfindungen in der Baugeschichte und ein genialer Beitrag zum rationellen
Bauen. Die ältesten nachweisbaren Beton-Bauwerke entstanden 273 v. Chr. in der römischen Neugründung der
Stadt Cosa in Italien.
Römischer Beton (lateinisch: "Opus Caementitium", auch "Opus Caementicium") besteht - wie heutiger Beton -
aus Steinen, die durch Mörtel, einer Mischung aus Sand, Wasser und gebranntem Kalkstein, sehr druckfest
und dauerhaft zusammengeklebt wurden. Das antike Bindemittel Kalkstein brannte man vorher in steinernen
Schacht-Öfen bei etwa 1.000° C und "löschte" es danach in Wasser. Durch den anschließenden chemisch-
physikalischen Erhärtungsprozess entsteht ein Konglomerat-Gestein "aus einem Guss" mit ähnlichen Eigenschaften
wie vergleichbares Naturgestein. Ein Stein aus Menschenhand.
Der neue Baustoff fand bei Mauern, Wasser- und Abwasser-Leitungen, Straßen, Brücken, Hafenanlagen,
Theatern, Kuppeln und Wohnhäusern schnell Anwendung im gesamten Römischen Weltreich.
Bei umfangreichen heutigen Materialprüfungen an Opus Caementitium Bauten stellte man fest, dieser
Römische Beton entspricht etwa den Festigkeiten unseres heutigen Betons.
Fotos: Joachim Weiss/Professor Heinz Otto Lamprecht/HeidelbergCement